Allgemeines

Was ist Groundhopping?

Groundhopping bezeichnet die Absicht, möglichst viele Stadien, Arenen oder Hallen einer bestimmten Sportart zu besuchen. Der Begriff Ground bezeichnet im Englischen die Spielstätte eines Sportvereins. Und wer hoppt, der "springt" von Ground zu Ground und will in seinem (Groundhopper)Leben so viele wie möglich davon sehen und erleben. Ein Ground gilt als "gemacht", wenn ein Spiel in diesem besucht wurde.

Ein "professioneller" Groundhopper besucht 100 und mehr Spiele pro Jahr, und ein Wochenende mit weniger als zwei Spielen, ist ein verlorenes Wochenende. Er hat mindestens 300 verschiedene Stadien in mindestens 50 Ländern gesehen.

Bin ich ein Groundhopper?

Ich habe mittlerweile 522 Fußballstadien in 34 Ländern und 137 sonstige Grounds auf meinem Konto. Das ist einerseits deutlich mehr als der Durchschnittsbürger, doch reicht dies andererseits nicht wirklich, um mich mit den "Profis" zu messen. Es ist mein Hobby Nummer 1, und doch weiß meine Familie mich rechtzeitig einzubremsen. Ich plane die Urlaube nicht nach den Sportereignissen, sondern baue diese in den Urlaub ein. Aber selbstverständlich würde ich gerne viel öfter auf Tour gehen.

Gut 3/4 meiner besuchten Sport"events" sind Fußballspiele. Es gibt einfach in jedem Dorf einen Platz, es ist bei jedem Wetter draußen, Informationen sind überall leicht zugänglich und es ist eine der spannendsten Sportarten. Doch auch darüber hinaus schaue ich alles mit Begeisterung (außer Reiten o. ä., denn das ist kein Sport, sondern Tierquälerei). Eishockey, Straßenradsport, Ringen, Baseball, Rugby, Biathlon – alles großartige Sportarten.

Warum Hoppen?

Seit ich denken kann, schaute ich allen möglichen Sport im Fernsehen. Mein erstes Live-Spiel hat mich voll begeistert. Später kam die Leidenschaft des Reisens hinzu. Und was ist die Kombination aus beiden Leidenschaften? Genau - Sportveranstaltungen in fremden Gegenden zu sehen. Groundhoppen eben. Wichtig ist mir hierbei immer, dass ich ausreichend Zeit zum Sightseeing habe. Ein Spiel in Bukarest zu besuchen und nicht mal den Parlamentspalast gesehen zu haben geht einfach nicht. Dann lieber ein Spiel weniger.

Stadion- und Länderpunkte

Ein Groundhopper führt Statistik über alle besuchten Spiele. Wie viele Stadion wurde in wie vielen Ländern besucht. Das tue ich natürlich auch. Da es keine DIN-Norm gibt, die festlegt, was als Stadion- und als Länderpunkt zählt, stellt jeder Hopper seine eigenen Regeln auf. Hier sind meine Regeln:

• Einen Stadionpunkt gibt es nur, wenn das komplette Spiel gesehen wurde. Die Anwesenheit bei lediglich einer Halbzeit, um schnell das nächste Spiel zu erreichen, zählt nicht. Hier ist für mich der Vorsatz entscheidend. Wird die Anreise zum Dezember Pokalspiel am Mittwochabend im fernen Bielefeld durch einen plötzlichen Schneesturm erheblich verzögert, und das Stadion erst mit 30 Minuten Verspätung erreicht, so ist dies Teil der Auswärtsfahrt und der Ground zählt trotzdem.
• Im Vereinigten Königreich zählt jeder Verband als eigener Länderpunkt.
• Der Länderpunkt Liechtenstein zählt, obwohl Vaduz in der Schweizer Liga spielt.
• Alle offiziell angesetzten Spiele zählen, also auch Freundschaftsspiele.
• Die Liga ist egal. Auch unterklassige Kicks geben einen Stadionpunkt.
• Die in letzter Zeit neu errichteten und komplett modernisierten Fußballtempel sind neue Grounds. Sie haben außer dem Standort einfach nichts mehr mit den alten gemeinsam. Altes und neues Ostseestadion, Volksparkstadion und AOL-Arena, Waldstadion und Commerzbank-Arena - das sind schon sechs Stadionpunkte. Eine neue Tribüne im Westfalenstadion reicht hingegen nicht aus.