Es ist Europapokal und keiner geht hin. “Keiner” ist natürlich übertrieben, aber ein Straßenfeger schien die heutige Partie in Mainz nicht zu sein. Gut 21.000 Zuschauer fanden den Weg in die Opel-Arena, die bei
meinem letzten Besuch noch Coface Arena hieß. Bei einem Fassungsvermögen von 27.000 bei internationalen Spielen war die Partie somit nicht ausverkauft. Ein Ticket auf der Hintertortribüne mit perfekter Sicht gab es für erschwingliche 20 Euro - für ein Bundesligaspiel muss man in Mainz 50 % mehr bezahlen. Der FSV Mainz 05 spielt dieses Jahr zum ersten Mal in der Gruppenphase der Europa League und niemand weiß, ob das so schnell wie passieren wird. Bei einer Gruppe mit St. Etienne, RSC Anderlecht und FK Qəbələ ist Anderlecht für mich ein eher attraktiver Gegner. Da hätte ich erwartet, dass die Tickets heiß begehrt sind - also ich war wegen des internationalen Auftrittes da. Aber anscheinend hab ich mich da getäuscht und die Europa League ist/bleibt einfach ein Nischenprodukt.
Bereits in der 10. Minute erzielte Yunus Mallı das 1:0 für Mainz. Damit schließt sich mein ganz kleiner Mainzer Kreis, denn das letzte Tor, welches ich 2012 im Stadion gesehen habe, hatte ebenfalls Mallı erzielt. Mainz war in der ersten Halbzeit besser, die zweite Halbzeit ging eher an Anderlecht. Und so kam Anderlecht auch zum Ausgleich, was ein mehr oder weniger gerechter Endstand ist.
Es gab heute einen ziemlich gut gefüllten Gästeblock. Am Anfang wurden ein paar Nebeltöpfe gezündet. Die Stimmung war eher ruhig. Erst mit dem Anderlechter Ausgleich erwachte der Block.
Nach dem zweiten Unentschieden im zweiten Heimspiel ist das Erreichen des Achtelfinales für Mainz völlig offen. Es hängt jetzt davon ab, wie sie die beiden Auswärtsspiele nächste Woche in Anderlecht und dann in St. Etienne bestreiten.