Heute waren wir zu Gast beim Spitzenspiel der Verbandsliga Südwest.
Ausgangslage
In der Verbandsliga Südwest, der höchsten Spielklasse des Südwestdeutschen Fußballverbandes, gibt es einen direkten Aufstiegsplatz zur Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Der Zweitplatzierte hat noch eine Chance in der Relegation. Vor diesem Spieltag hatte der Gast aus Gonsenheim die Tabellenführung mit sechs Punkten Vorsprung vor Dudenhofen inne. Wollte Dudenhofen in den Kampf um den direkten Aufstieg eingreifen, war somit ein Heimsieg notwendig. Ein Sieg von Gonsenheim und der Aufstieg der Mainzer ist so gut wie sicher.
Spiel
Das Spiel hatte vieles, was so ein Spiel ausmacht. Es gab einen Elfmeter und die 1:0 Führung der Hausherren. Dann dreht Gonsenheim das Spiel, und ein Dudenheimer Spieler sah die Gelb-Rote-Karte. Dudenhofen kommt in Unterzahl zum Anschluss und mit dem Schlusspfiff fällt die Entscheidung und das sechste Tor im Spiel. Das einzige was dem Spiel fehlte, war Spielkultur. Fußballerisch war es ziemlich schwere Kost. Stafetten mit mehr als zwei erfolgreichen Pässen hatten seltenheitswert. Der Ball hoppelte auf dem Platz, die Ballannahmen waren ungenau, die Zuspiele gingen häufig ins Nirgendwo.Ob nun Platz oder Aufregung oder mangelnde Spielfähigkeiten ursächlich waren weiß ich nicht, vielleicht von allem etwas.
Schiedsrichter
Apropos mangelnde Spielkultur. Wenn so wenig Passqualität auf den Platz gebracht wird, gibt es zwangsläufig mehr Zweikämpfe. Und alle natürlich hart geführt. Der Schiri war echt die ärmste Sau auf dem Platz. Er musste unendlich viele Entscheidungen treffen. Und ich fand, er hat es großartig gemacht. Es hat die Entscheidungen klar getroffen, selbstbewusst mit wenig Worten durchgesetzt und, weil notwendig, ausreichend viele Gelbe Karten verteilt. Dazu noch einen Offiziellen der Gäste auf die “Tribüne” verwiesen und nur elf Minuten nach seiner Einwechslung einen Dudenhofener Spiel nach Foul und Meckerns mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Und trotzdem hat er gefühlt dem Spiel nicht den Stempel aufgedrückt, sondern im “Hintergrund” dafür gesorgt, dass das Ganze ruhig über die Bühne geht. Für mich der beste Mann auf dem Platz.
Gelb-Rot
Hole ich mir beim 1:3 Rückstand zwei Gelbe Karten für zwei Fouls, ist das nicht sonderlich clever. Aber das kann bei der Spielweise und wenn ich das Ding unbedingt noch drehen will vielleicht mal passieren. Aber wenn ich schon eine Gelbe Karte habe und mir dann bei dem Spielstand durch Meckern über eine Schiedsrichterentscheidung die zweite hole, fühlt es sich komplett sinnlos an. Das der Spieler auch insgesamt nur elf Minuten auf dem Platz stand, rundet die Sache noch ab.
Jubel
Selten habe ich bei Amateurspielen solch einen emotionalen Jubel wie den der Gonsenheimer Spieler gesehen. Da kam diese Anspannung und der Wille zu tage. Die wollten diesen Sieg und haben ihn bekommen.
Dudenhofens Sohn
Schon oft hab ich das Banner “Dudenhofens Sohn” bei Schalke- und Nationalspielen gesehen. So auch heute als Werbebande beim FV Dudenhofen. Warum eine Schalke-Bande auf einem Verbandsligaplatz angebracht ist, habe ich zugegebenermaßen nicht gleich verstanden. Irgendwann fiel mir die Ähnlichkeit zum Ortsnamen auf. Und Google weiß dann, dass es das Banner von Michael Malmer, einem gebürtigen Dudenhofener und aktiven Schalkefans ist. Wahrscheinlich als Dank dafür, dass er den Namen der Gemeinde in alle Welt trägt, hängt hier sein Banner als Werbebande.
Aufstellung:
FV Dudenhofen:
Johann, Bittner, Enzenhofer, Eppel, Hoffmann, Koch, P. Stock, Said (75. Lange), Schall (46. Thiede), Scharfenberger, Zein (61. M. Stock)
Trainer:
Christian Schulz
SV Gonsenheim:
Simon – Lautermann, Gündüz, Hermann, Rimoldi – M. Yilmaz, Ahlbach (90.+1 Friedrich) – Canizzo (61. Inada), Bektasevic, Merten – I. Yilmaz (88. Heidemann)
Trainer:
Christian Lüllig
Tore:
1:0 Hoffmann, Kevin (13./FE)
1:1 Lautermann, Espen (28.)
1:2 Canizzo, Luigi (53.)
1:3 Merten, Dennis (68.)
2:3 Koch, Christopher (76.)
2:4 Heidemann, Justin (90.)