Neben der Freude, dass es endlich wieder losgeht, ist das Schöne am Beginn einer neuen Saison, dass es eine so große Auswahl an Spielen gibt. So starten direkt am Anfang die Landespokalrunden mit unendlich vielen Spielen und all den noch nicht besuchten Grounds. Wenn möglich versuche ich in der Zeit eher die Rasenplätze herauszusuchen. Zum einen passt das Wetter, zu anderen ist es noch lange hell. Bei dieser Kombination besteht kaum Gefahr auf (kurzfristige) Verlegung auf den Kunstrasen. Aber wie heißt es so schön "Regeln werden durch ihr Ausnahmen bestätigt". Und somit besuche ich an diesem schönen Montagabend im Juli mal ein Kunstrasenplatz.
Er gehört der SpVgg 03 Ilvesheim, einem Kreisligisten aus der 9000 Einwohnerstadt direkt neben Mannheim. Ich glaube weder die Stadt noch Verein haben irgendeine überregionale Bedeutung. Zum ersten Mal hatte ich davon gehört, als ein Kollege beim Trainerlehrgang das Wappen auf seiner Jacke hatte. Da er dazu noch ein sehr netter Zeitgenosse war, wollte ich da irgendwann mal hin. Here we are. Der Ground an sich ist mäßig. Kunstrasen halt. Es gibt ja die ganz neuen Kunstraden, die (noch) hellgrün leuchten bei denen man die Kunst-Halme erkennt kann. Der hier war hingegen schon platt und dunkelgrün. Dazu kommen die gelben Linien. Ich weiß nicht, warum es Plätze mit gelben statt weißen Linien gibt. Ist zusätzlich ein D-Jugend-Feld drauf, ist das als farbliche Abgrenzung sinnvoll. Aber als Hauptfarbe finde ich das komisch bis hässlich. Zum Glück besitzt das Neckarstadion es eine schöne Tribüne. Somit kam Stadionflair auf und das macht dann gleich noch mehr Spaß. Der heutige Gegner, der VfL Kurpfalz Neckarau spielt eine Liga höher in der Landesliga Rhein-Neckar. Er ist im Mannheimer Stadtteil Neckarau zu Hause, was das Spiel somit fast zum Derby macht.
Neckarau war spielerisch besser, ohne das Spiel komplett zu dominieren. 1:1 stand es nach 90 Minuten und so ging es in die Verlängerung. Auch hier ging Neckarau wieder in Führung uns sah wie der sichere Sieger aus. Und aus dem Nichts gleicht Ilvesheim in der Nachspielzeit der Verlängerung aus. Somit gab es Elfmeterschießen. Der Torhüter muss sich laut Regelwerk "mindestens mit einem Teil eines Fußes auf, über oder hinter der Torlinie befinden". Der Linienrichter hat zwei gehaltene Versuche zurückpfeifen lassen, weil es aus seiner Sicht eben nicht gepasst hat. Ich stand hinter dem Tor auf Breite Strafraumgrenze und fand das fast unmöglich zu beurteilen. Denn eigentlich waren alle Torwartaktionen echt knapp. Immer sprang der Torhüter nach vorne und hatte bei Ausführung mindestens einen Fuß deutlich weiter vorne. Ein Fuß ist ja okay, aber wann genau der zweite nachzieht ist so schwer zu sehen. Da beneide ich den Linienrichter jedenfalls nicht.
Am Ende gewinnt der Landesligist und zieht in die zweite Runde ein.
Fazit: Sehenswertes Kunstrasenspiel
SpVgg. 03 Ilvesheim
-
VfL Kurpfalz Neckarau
5:6 n.E.
(1:1)
