Wenn wir (also der F.C. Hansa) schon die Klasse nicht selber halten, müssen es eben andere für uns tun.
Zur Vorgeschichte: Die 22 Spieltage vor der Winterpause waren für Hansa durch mangelnde bis nicht existente Spielkultur geprägt. Es stand ein 19. Platz in der Tabelle, mit vier Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Der Schuldenstand betrug über 15 Mio €. Durch die schlechten und erfolglosen Spiele sanken die Zuschauerzahlen stetig (mit Negativrekord von 5600 gegen Preußen Münster), und dadurch natürlich die notwendigen und eingeplanten Einnahmen, um eine Insolvenz abzuwenden. Und zur Winterpause gingen mit Blacha und Christiansen auch noch zwei der besten Spieler. Für mich der sichere Abstieg.
Und nun, vor dem letzten Spieltag stehen wir auf einem Nichtabstiegsplatz mit zwei Punkten Vorsprung vor dem Tabelle-18. und haben somit durch einen Auswärtssieg bei Dynamo Dresden den Klassenerhalt in eigener Hand.
Wie konnte das passieren? Irgendwie passten die Neuverpflichtungen und Leihen in der Winterpause (wie Ahlschwede, Hüsing, Ikeng, Schuhen, Sumosalo), und wahrscheinlich hat auch der Trainerwechsel zu Karsten Baumann dazu beitragen. Jedenfalls hat die Mannschaft wieder Fußball gespielt und sowohl
Heim- als auch
Auswärtssiege eingefahren. Natürlich war hier und da das nötige Glück auf unserer Seite, ein enges Spiel mal über die Zeit zu bringen. Und auf einmal hatten wir sechs Spieltage vor Schluss neun Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und die Klasse eigentlich gehalten. Doch plötzlich lief nicht mehr viel zusammen, vier von fünf Spielen gingen knapp mit einem Tor verloren - und nun war es also wieder knapp.
Aus Sicht der Winterpause war die jetzige Ausgangslage ein Traum, aus Sicht es 32. Spieltages das große Zittern.
Das Hansa-Spiel in Dresden war schon lange ausverkauft, bevor klar war, dass es für Hansa noch um was geht. Und dass wir da gewinnen, erschien nach den letzten Spielen und der guten Form von Dynamo sowieso unwahrscheinlich. Wichtiger war somit, das der direkte Konkurrent, die SpVgg Unterhaching, nicht den für sie notwendigen Sieg holte. Alle Hoffnung lag somit auf Rot-Weiß Erfurt. Die schlechte Ausgangslage: Erfurt hatte in den letzten elf Spielen nur zwei Punkte geholt und eigentlich ging es für sie um nichts mehr. Die gute Ausgangslage: Die zwei Punkte gab es in den letzten drei Spielen und die Mannschaft wollte sich mit Sicherheit mit einem Sieg, statt einer stattlichen Niederlagenserie in die Sommerpause verabschieden.
Das Spiel war jedenfalls extrem spannend. Erfurt war spielerisch deutlich besser, ließ jedoch eine Möglichkeit nach der anderen aus. Nach einer Ecke fiel zum Glück zwischenzeitlich das 1:0. Unterhaching hatte trotz Unterlegenheit genug Torchancen, hier drei Buden zu machen, wobei Klewin ein paar Mal super pariert hat. Zittern, zittern, zittern - und es blieb beim 1:0.
Klassenerhalt!!!
Hansa hatte nach anfänglicher Führung in Dresden doch noch verloren und somit war ich beim entschiedenen Spiel.