SpVgg Unterhaching


So klein - so wichtig

Lange habe ich gebraucht, um zu lernen, dass der Verein nicht aus Unterhachingen kommt. Das “en” wollte da immer hinten ran. Irgendwann kam dann doch die Erkenntnis: Unterhaching - ohne Endung.

Einen positiven Zugang zu dem Verein ist mir ebenfalls lange verwehrt geblieben. Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Welche Stadt braucht schon drei Profivereine. Okay, ich weiß, Unterhaching ist nicht München, aber zumindest geografisch passt die Bezeichnung “Rand-München”. Nun sind Derbys nicht die schlechtesten aller Begegnungen, trotzdem finde ich es besser, wenn Mannschaften regional halbwegs verteilt sind. In der zweiten und dritten Liga kamen eh wenig Zuschauer in den Sportpark, was für mich darauf hindeutet, dass der Bedarf nach einer dritten Mannschaft begrenzt ist. (Ausnahmen bestätigen die Regel: Beim Spiel in St. Gallen traf ich mal einen Dortmunder Fan, der in München lebte und jeweils eine Dauerkarte von Bayern München, 1860 München und der SpVgg Unterhaching hatte - Respekt.)
2. 1999/2000 brauchte Leverkusen nur noch einen Punkt in damals noch Unterhachingen, um die erste Meisterschaft zu holen. Und was passiert, Unterhaching gewinnt und beschert Bayern die gefühlt 87. Meisterschaft.
3. Nur ein Jahr später waren sie schon wieder dabei, als diesmal Schalke so unglücklich die Meisterschaft verlor. Ich war an diesem letzten Spieltag bei 1860 München gegen Cottbus und habe mit Energie den Klassenerhalt bejubelt. So schön, wie der Klassenerhalt war, nach dem traurigen Ausgang für Schalke, war bei mir die Stimmung eher getrübt. Genau genommen konnte Unterhaching gar nichts dafür, sie hatten ja gegen Schalke verloren und waren statt Cottbus abgestiegen. Trotzdem fällt ihr Name immer wieder in diesem Zusammenhang.
4. Das einzige Heimspiel was ich von Unterhaching gesehen habe (2005 gegen Dynamo Dresden), haben sie auch noch gewonnen. Es waren gefühlt mehr Gäste als Heimfans im Stadion und lauter waren sie allemal. Ich habe Dynamo die Daumen gedrückt, doch Haching gewann langweilig 1:0.
5. Als ich mit meinem Sohn zum ersten Mal im Ostseestadion war, hieß der Gegner Unterhaching. Kinder wollen Siegern zujubeln und ich hatte so auf einen Heimsieg gehofft. Und dann gurkt Haching einen Auswärtssieg zusammen. Mäßig gespielt, einmal Glück vor dem Tor und den Rest verteidigt. Das war ganz schlecht für die kindliche Prägung.

Ich finde, sie hatten einiges gut zu machen. Und sie taten es am Ende der Saison 2014/15. Am letzten Spieltag ging es um den Klassenerhalt in der 3. Liga. Entweder Hansa Rostock, Mainz II oder eben Unterhaching mussten den Gang in die Regionalliga antreten (für Hansa hätte das möglicherweise die Insolvenz bedeutet). Zur Winterpause war Hansa so gut wie abgestiegen. Letzter Platz mit deutlichem Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen, kein Geld und noch die besten Spieler verkauft. Und gegen alle schlechten Vorzeichen kämpfte sich Hansa zurück und die Entscheidung musste am letzten Spieltag fallen. Karten für das Hansa-Spiel bei Dynamo Dresden gab es nicht mehr. Was uns reichte, selbst bei einer eigenen Niederlage, war eine Niederlage oder ein Unentschieden von Haching. Und so habe ich Rot-Weiß Erfurt in ihrem Heimspiel gegen Haching alle meine Daumen gedrückt. Und es gelang. Hansa hatte verloren, doch Erfurt rettete uns die Klasse und Haching musste statt unser absteigen.

Schadenfreude? Nein. Genugtuung? Nein. Nur Freude über unseren Klassenerhalt.

Meine Spiele dieses Vereins:

Fans:

Mannschaft: