Berlin-Liga. Aufstiegsaspirant gegen Abstiegskandidat, die Berlin Füchse Reinickendorf gegen den SV Empor Berlin. Die Berlin-Liga stellt einen Aufsteiger in die NOFV-Oberliga Nordost. Nach gut der Hälfte der Spiele gibt es noch zwei Mannschaften, die ersthaft um diesen Platz kämpfen. Vorne steht der BFC Preußen mit 43 Punkten, fünf Punkte dahinter folgen die Reinickendorfer Füchse. Am vergangenen Spieltag haben die Füchse nach der Niederlage des BFC sogar die Chance liegengelassen, den Abstand auf drei Punkte zu verkürzen. Sie kassierten gegen Wilmeicrsdorf kurz vor Schluss noch den Ausgleich. Der SV Empor Berlin kämpft am anderen Ende der Tabelle um den Klassenerhalt. Aktuell stehen sie auf Platz 15 von 18 Mannschaften. Bei fussball.de sind drei Absteiger markiert, aber das hängt mit Sicherheit zusätzlich an der Anzahl der Absteiger. Jedenfalls benötigen sie jeden Punkt.
Fußball im Februar unterhalb der Regionalliga heißt gewöhlich "Kunstrasen". Die Reinickendorfer Füchse sind da eine positive Ausnahme. Die spielen auch bei Regen auf ihrem Rasenplatz Kienhorststraße. Ich vermute mal, sie machen das schlicht aus Mangel an Alternativen und nicht zum Wohle des gewöhnlichen Zuschauers. Aber auch egal, so macht es gleich mehr Spaß. Ein paar mehr Zuschauer hätte das Spiel heute verdient. Auch hier weiß ich nicht, ob die 85 Zuschauer Durchschnitt sind. Vielleicht hat auch Hertha BSC am heutigen Freitagabend einige Zuschauer abgezogen. Denn Hertha spielte zeitgleich und nicht weit weg (also für Großstattverhältnisse) ihr Zweitliga-Spiel gegen den 1. FC Magdeburg. Über 50.000 Zuschauer, davon 17.000 Magdeburger Gästefans. Das verspricht natürlich deutlich mehr Event. Ich hab auch überlegt, ob ich ins Olympiastadion gehe, aber dann hatte ich doch mehr Bock auf den neuen Ground.
Heute war es mal eines der wenigen Spiele bei denen ich zu spät kam. Lag nicht an mir. Ich bin rechtzeitig in Fürstenberg losgefahren, doch dann in eine, durch eine Unfall verursachte, Vollsperrung der A111 geraten. Zum Glück wurden der Verkehr noch kurz vorher rausgeleitet und ich kam mit Umwegen über Hennigsdorf und Heiligensee schließlich ans Ziel. Vor Ort, typisch Berlin, gab es natürlich keinen einzigen Parkplatz. Die Rettung war ein Edeka in der Nähe auf dem man auch offiziell 90 Minuten parken darf. Auf den Schilder stand, dass die Einhaltung automatisch per Videoüberwachung überprüft wird. Keine Ahnung ob das so ist, oder nur der Abschreckung dient. Hab eh keine Wahl, außer es herauszufinden. Am Ende war ich alles in allem 15 Minuten nach Anpfiff im Stadion. Ich glaub ich hab nichts verpasst.
Das Stadion ist echt schön. Runterherum gibt es einen Wall mit Stehplätzen im unteren Bereich. Das wächst so langsam zu. Das ganze Rund wird bei den wenigen Zuschauer wahrscheinlich eh nicht mehr gebraucht. Hinter einem Tor stehen ober auf dem Wall ein paar Bänke die eine schöne Sicht auf's Feld geben. Klar erkennbarer Zuschauerbereich ist nur die Gerade vor dem Vereinsheim. Hier stehen zwei Betontribünen mit acht Stehplatzstufen. Also mehr als genug Platz für alle.
Das Spiel war okay, aber auch nicht der Burner. Empor ging Ende der ersten Halbzeit in Führung. Die Füchse konnten in der zweiten Halbzeit ausgleichen. Beim Schlusspfiff haben sich die Empor-Spieler sehr über diesen Punkt gefreut. Der Punkt war vor dem Spiel wohl eher nicht zu erwarten und somit verstehe ich es. Aber ohne darüber nachzudenken war ich spontan über ihr Reaktion irritiert. Denn ich hatte eher das Gefühl, dass sie den Sieg mehr verdient und irgendwie hergegeben hatten und es eher verlorene zwei Punkte waren.
Füchse Berlin Reinickendorf
-
SV Empor Berlin
1:1
(0:1)
