Kreisoberliga der Frauen ist was besonderes. Kurz aber präzise beschrieben würde ich sagen: “Es sprüht vor dörflichem Charme”.
In diesen Ligagefilden gibt es nicht genug Spielerinnen, um eine komplette Mannschaft zu stellen. Somit spielt die gesamte Liga auf Kleinfeld (also einmal quer über den Platz) mit sieben Spielerinnen pro Mannschaft. Die Gastmannschaft des Vierecker SV reiste nur mit den geforderten sieben Spielerinnen - und ohne Trainer - an. Die einzige Auswechselmöglichkeit bei den Temperaturen war ein Torwartwechsel. Pelsin hatte wenigstens eine Spielerin in Reserve.
Spielerisch war der Gast aus Viereck überlegen. Jetzt gibt es auf dem Kleinfeld die Regel, dass bei Abschlag des Torhüters der Ball vor Überquerung der Mittellinie von einer eigenen Spielerin berührt werden muss - ansonsten gibt es Freistoß für den Gegner. Somit werden die Mannschaften zu einem Spielaufbau gezwungen. Für Pelsin war solcher Spielaufbau unmöglich. Ballannahme und Pass waren eher Glückssache. Und so gab es im Wechsel Freistoß für den Gegner oder einen direkten Gegenangriff. Im Laufe des Spiels ging die Torhüterin schließlich dazu über, den Ball direkt ins Seitenaus zu bolzen. Einwurf für den Gegner in Höhe der Mittellinie war deutlich ungefährlicher als die beiden anderen Optionen.
Ein charakteristischer Spruch während des Spiels war “Sara ran, jetzt keine Angst vorm Ball”. Ja, Ball und Spielerinnen waren auf Gastgeberseite nicht immer die besten Freunde. Bei Viereck war schon signifikant mehr Bezug zum Spielobjekt erkennbar, da kamen Pässe an und die Abschlüsse strahlten eine gewinne Zielstrebigkeit aus. Viereck spielten von Anfang an Angriff um Angriff, aber das Tor wollte nicht fallen. Irgendwann passierte es doch. Der Ausgleich kurz nach der Pause war sehr schmeichelhaft, aber der Endstand dann wiederum vollends verdient und eigentlich viel zu knapp.
Verfolgen wollten das Spektakel ganze 5 Zuschauer - wobei einer zur Halbzeit ging und von einem anderen ersetzt wurde. Ich denke das war heute ein neuer Rekord in Sachen Zuschauerzahl für mich.
Zusammenfassend mal wieder ein Höhepunkt in meinen Besuchen. Wenig erwartet und dann so krass anders, als alle anderen Spiele. Und frei nach Völler: “Wer heute nicht vor Ort war, hat den Fußball nie geliebt”.