Es gab eine Zeit, da war es Inn, eine Bucket List für sein Leben zu haben. Ich habe auch eine, nicht wirklich für mein Leben, aber für’s Groundhopping (wobei der Übergang hier manchmal fließend ist). Ein Eintrag in dieser Bucket List ist: “Speedway in Teterow”. Steht nicht wirklich ganz oben, aber ist dabei.
Am Donnerstag stand ein Vorbericht zum “Speedway of Nations” in der Zeitung. Es ist wichtig Leben (und im Groundhopping), gute Gelegenheiten beim Schopfe zu packen. Also habe ich schnell Tickets für meinen Vater und mich bestellt und schon standen wir an der Bahn.
Der “Speedway of Nations” ist ein erstmals ausgetragener Mannschaftswettbewerb, mit insgesamt 15 teilnehmenden Nationen. Zwei Halbfinals mit je sieben Nationen in Teterow und Manchester und eine Woche später das Finale in Polen (wobei Polen dort als Gastgeber gesetzt ist). Zu jeder Mannschaft gehören zwei Fahrer, optional kann zusätzlich ein U23 Fahrer nominiert werden. Die sieben Mannschaften fahren jeder gegen jeden, mit jeweils zwei Fahrern pro Team. Die Mannschaft mit dem Fahrer auf dem ersten Platz erhält drei Punkte, Platz zwei erhält zwei Punkte, Platz drei noch einen Punkt und Platz vier geht leer aus. Die beiden Mannschaften, die zum Schluss die meisten Punkte eingefahren haben, qualifizieren sich direkt für das Finale in Polen. Die Plätze 3, 4 und 5 fahren in zwei Entscheidungsläufen den letzten verbleibenden Finalplatz aus.
In Teterow waren neben Deutschland noch Russland, USA, Slowenien, Dänemark, Ukraine und Lettland am Start.
Da ich von Speedway außer drei Eurosport-Übertragungen keine Ahnung habe, habe ich mich mal einfach überraschen lassen. Faszinierend ist es allemal. Anfänglich standen wir direkt hinter der Absperrung direkt an der Strecke. Da fliegt einem der Dreck schon mächtig um die Ohren. Nächstes Mal bringe ich eine Schutzbrille mit, fetzt dann wahrscheinlich noch mehr, wenn man den Fahrern direkt nachgucken kann. So haben wir uns dann bald auf die Ränge zurückgezogen. Etwas schade finde ich beim Speedway, dass nach dem Start schon das meiste entschieden ist. Es gibt ab und zu Überholvorgänge, aber eher vereinzelt. Und nur fünf Runden pro Rennen muten von der Distanz auch eher wie ein Sprint an. Ein Rennen dauerte ziemlich genau eine Minute.
Am Ende qualifizierten sich Russland und Deutschland direkt für das Finale, Dänemark setzte sich im Entscheidungslauf durch.
Nachtrag: Finalsieger wurde eine Woche später Russland, vor Großbritannien und Polen. Deutschland belegte abgeschlagen den letzten Platz.
Endergebnis
Russland, 25 Vorlaufpunkte: Artem Laguta 16, Emil Sayfutdinov 9, Gleb Chugunov N.
Deutschland 20: Kai Huckenbeck 11, Martin Smolinski 9, Michael Härtel N.
Dänemark 18: Michael Jepsen Jensen 10, Kenneth Bjerre 8, Frederik Jakobsen N.
Slowenien 17: Matej Zagar 14, Matic Ivacic 2, Nick Skorja 1.
USA 17: Greg Hancock 16, Gino Manzares 1.
Ukraine 15: Andriy Karpov 7, Aleksandr Loktaev 8.
Lettland 14: Andrejs Lebedevs 8, Kjastas Puodzuks 6, Ojegs Mihailovs N.