Abstiegsduell in der Landesliga Rhein-Neckar. Die SG Kirchardt hat bis 2010/11 in der Landesliga gespielt, stieg dann ab und musste später sogar runter in die Kreisklasse A. Im fünften Jahr Kreisklasse ging es wieder hoch in die Kreisliga. 2021/22 scheiterten sie als Zweitplatzierter in der Relegation am Landesligaaufstieg. Im folgenden Jahr belegten sie Platz 1, nahmen das Aufstiegsrecht aber nicht wahr. 2023/24 wurde sie erneut Kreisligameister und wollten diesmal auch aufsteigen. Vor dem Spieltag befindet sich Kirchardt auf Tabellenplatz 12 (von 15 Teams) und kämpft somit Stand jetzt um den Klassenerhalt.
Für Viernheim ist es das dritte Jahr Landesliga. Die letzten beiden Saisons beendeten sie im Mittelfeld auf Platz 9. Aktuell haben sie nur fünf Punkte auf dem Konto, sind Vorletzter und damit in akuter Abstiegsgefahr. Die Stadt Viernheim gehört eigentlich zu Hessen, der Verein tritt jedoch seit jeher im Badischen Fußballverband an. Laut Vorstand "wurde das vor 60, 70 Jahren so festgelegt". Die Wege nach Mannheim und Heidelberg sind halt deutlich kürzer, als ins Südhessische platte Land. Also einerseits verständlich, aber irgendwie komisch.
Das Spiel war in der ersten Halbzeit recht ausgeglichen. Viernheim hatte in meiner Erinnerung die besseren Chancen, Kirchardt hingegen einen (verschossenen) Elfmeter. Gegen Ende der ersten Halbzeit musste dann ein Viernheimer Spieler duschen gehen. Es gab einen Foulpfiff und Freistoß für Viernheim. Zwei Spieler lagen auf dem Boden. Kurz vor der Ausführung des Freistoßes zog der Schiedsrichter plötzlich die Rote Karte. Für mich war es nicht ersichtlich, was er da geahndet hat. Hab in der zweiten Halbzeit mal bei den (zwei) Viernheimer Zuschauern nachgefragt. Sie meinten, dass wohl ein Nachtreten beim Aufstehen geahndet wurde, was jedoch laut ihnen nur ein Entkneulen und kein Nachtreten war. Also ob nun berechtigt oder nicht, Viernheim musste 45 Minuten in Unterzahl klarkommen.
Mit dem Anstoß ist Viernheim dann direkt 1:0 in Führung gegangen. Und sie hatte im Anschluss, obwohl in Unterzahl, die klareren Chancen. Einmal liefen sie 4:1 auf den Torwart. Ich glaube die vielen Optionen haben den ballführenden Spieler überfordert. Sein Abspiel war Mist, der schlecht Angespielte hat noch das Beste draus gemacht, aber sein Abschluss aus spitzen Winkel ging nicht rein. Und so wurden die vergebenen Chancen bestraft und Kirchardt kam zum Ausgleich. Der Sturmlauf, um das Spiel noch zu drehen, bleib aus. Eher hätte Viernheim noch gewinnen können.
Am Ende stand ein unglückliches Unentschieden für Viernheim, was ihnen da unten nicht so richtig hilft.