Das war heute mein insgesamt fünftes Spiel in der 1. Handball-Bundesliga der Frauen. Und jedes Mal wurde es in einem anderen Modus gespielt.
2007/08 gab es 12 Mannschaften und die ersten vier spielten den Meister in Playoffs aus.
2012/13 waren es ebenfalls 12 Mannschaften, aber der Meister wurde in Playoffs unter den ersten acht Mannschaften ausgespielt. Eine Saison später (
2013/14) spielten die ersten sechs Mannschaften in einer Meisterrunde den Meister aus. Zur darauf folgenden
Saison 2014/15 wurde die Liga auf 14 Vereine aufgestockt. Es spielte einfach jeder gegen jeden in Hin- und Rückspiel, Playoffs gab es nicht mehr. Seit dieser Saison sind es nun wieder 12 Mannschaften. Die besten acht Teams spielen in den Playoffs um die Meisterschaft, während die letzten vier in den Playdowns einen Absteiger ermitteln.
Die Hinrunde 2024/25 mit elf Spielen ist absolviert. Die HSG Bensheim/Auerbach rangiert auf Platz sechs und wäre somit in die Playoffs. Die Sportunion Neckarsulm liegt mit drei Siegen auf dem vorletzten Platz und wäre somit in den Playdowns. Allerdings hat Göppingen auf Platz acht, also dem ersten Playoff-Platz, nur zwei Punkte mehr als Neckarsulm. Da ist schon noch alles drin.
Neckarsulm war anfänglich dominant und führte zur Halbzeit 17:14. Ab Minute 40 kippte das Spiel, Bensheim kam heran und zog dann kontinuierlich davon. Am Ende war es ein klares Ding. Und dabei sah es lange nicht so aus, als würden sie das Spiel noch mit sieben Toren Unterschied gewinnen.
Die Weststadthalle bietet Platz für 1.990 Zuschauer. Es gibt eine große Tribüne an der Seite und noch jeweils eine Tribüne hinter den Toren. Das heutige Spiel wollten 757 Leute sehen. Auf den Hintertortribünen saßen nur vereinzelt Leute. Die Haupttribüne war ganz okay gefüllt. Laut handball.net liegt der aktuelle Saison-Zuschauerschnitt in der Liga bei 743 Zuschauern. Bensheim und Neckarsulm liegen nur eine Stunde auseinander. Dennoch zählt das wohl nicht als Derby, denn ich glaube, Hessen und Schwaben haben keine besondere Verbindung. Ein Durchschnittsbesuch, wenn der Tabellenvorletzte kommt, passt da aus meiner Sicht.
Neckarsulm hat den „Fanblock Blaue Wand“ mitgebracht. Und wie immer gibt es den einen, der 60 Minuten ununterbrochen auf seine Trommel einschlägt. Egal ob Angriff oder Verteidigung, er macht einfach immer Krach. Oder wie die Fans es wahrscheinlich nennen: „Stimmung“. Ich finde es irritierend, wenn der Support so komplett spielunabhängig ist. Aber gut, ist ja im Handball, Basketball und Volleyball so üblich. Scheinen ja dann viele zu mögen.
Auch wenn ich dieser „Stimmung“ nichts abgewinnen kann, schätze ich im Handball die Nähe zum Spiel. Wir haben uns heute wieder Tickets in Reihe 1 gekauft. Man muss tatsächlich aufpassen, die Beine nicht auszustrecken, um den Spielerinnen nicht unbeabsichtigt ein Bein zu stellen. So dicht dran fühlt sich an wie „Mitten drin statt nur dabei“. Top!
