Bisher habe ich fünf Spiele im Alpenland gesehen, doch mein aktueller Stadion-Zähler für die ADMIRAL Bundesliga steht bei: 0.
Hier war ich mal:
- SW Bregenz (2002) – damals Bundesliga, heute nur noch 2. Liga
- Hohenems (2011) – damals wie heute Regionalliga
- Blau Weiß Linz (2019) – spielte im Linzer Stadion, welches 2021 abgerissen wurde
- Linzer ASK (2019) – spielte von 2017 bis 2023 in Pasching. Mittlerweile sind sie zurück in Linz und tragen ihre Spiele im neu gebauten Stadion aus – genau dort, wo früher das Linzer Stadion stand.
- Austria Lustenau (2019) – nach zwei Jahren Bundesliga jetzt wieder 2. Liga. Und das Stadion wird eh saniert, sodass sie aktuell nach Bregenz ausweichen
Somit kreuze ich heute in Altach mal wieder mein erstes Bundesligastadion. Wobei ich nach dem Spiel und der Altacher Leistung nicht allzu viel darauf wetten würde, dass auch kommende Saison noch Bundesliga in der Cashpoint-Arena gespielt wird.
Österreich spielt aktuell mit einer 12er-Liga. Nach einer regulären Hin- und Rückrunde wird die Liga geteilt, und jeder Klub nimmt die Hälfte seiner bisherigen Punkte mit. Danach spielt jeder innerhalb seiner Gruppe wieder zweimal gegen jeden. Am Ende steigt der letzte der unteren Hälfte in die 2. Liga ab.
Kurz vor Ende der Rückrunde ist Altach Tabellenletzter, der Gegner aus Hartberg steht auf Platz acht und damit ebenfalls in der unteren Hälfte. Passend zur Platzierung war das Spiel heute auf mäßigem Niveau. Es gab kaum Passstafetten, spätestens der dritte Ball war ungenau gespielt und/oder versprang bei der Annahme, und so wurde es eher ein „durch Zweikämpfe geprägtes Spiel“. In der 38. Minute holte sich dann ein Hartberger Spieler eine dämliche Gelb-Rote Karte ab – hat erst gefoult und sich anschließend face-to-face mit einem Altacher duelliert. Einmal Gelb für das Foul und einmal Gelb für unsportliches Verhalten und zack spielte Hartberg in Unterzahl. Doch selbst dann schaffte es Altach nicht wirklich, das Spiel an sich zu reißen. Es war besser als davor, aber alles andere als überzeugend. Obwohl der Wille sichtbar war, gelang ihnen kein Tor. Es blieb beim 0:0. Für Altach wird es vermutlich schwer, die notwendigen Punkte zu holen.
Das Stadion fand ich hingegen ganz spannend. Als großer Freund der heterogenen Tribünenarchitektur erfüllt es schon mal das wichtigste Kriterium eines schönen Stadions. Sprich alle vier Tribünen unterscheiden sich voneinander. Es bietet 8500 Zuschauern Platz, was ich eh eine nette Stadiongröße finde. Und interessant fand ich die Aufteilung der Stehplätze. Ich kenne es aus den meisten Stadion eher so, dass es eine klare Abtrennung zwischen Steh- und Sitzplatzbereichen gibt. Hier fließt das eher so ineinander über. Auf der Hintertortribüne der Heimfans ist nur das mittlere Drittel Stehplatzbereich. Links und rechts sind Sitzplätze. Auf der gegenüberliegenden Hintertortribüne ist links der abgetrennte Stehplatzbereich der Gäste. Die restlichen zwei Drittel haben nochmal eine Dreierteilung – links nur Sitzplätze, in der Mitte halb-halb und rechts nur Stehplätze. Jedes Stadion hat ja so seine Eigenart und das war, was mir hier direkt aufgefallen ist.
Abtrennung zwischen den Sektoren gibt es in der Cashpoint-Arena nicht. Einmal drin, kann man sich frei bewegen. Die Gegengerade ist zudem so flach, dass man von den Verpflegungsständen aus das Spielfeld im Blick hat. Das ist alles sehr nett.
In der aktuellen 11Freunde Ausgabe ist die Entfernung von Hartberg nach Altach als die weiteste der diesjährigen Bundesliga angegeben. Möglicherweise ein Grund, warum der Gästeblock geschlossen blieb. Denn nur 10–15 Hartberger-Sitzplatz-Fans fanden den Weg nach Vorarlberg. Vier waren durch Fanutensilien erkennbar, die anderen würde ich eher der Kategorie „Freunde und Familie“ zuordnen. Sie saßen einfach am Rand der Haupttribüne
4132 Zuschauer wollten das Duell heute sehen. Das Stadion war somit halb gefüllt, aber es fühlte sich alles andere als leer an. Altach hat immerhin eine kleine Fanszene, die durchgehend Stimmung machte.
Fazit: Auch wenn das Spiel sportlich eher zum Vergessen war, war es insgesamt ein kurzweiliger Nachmittag.