In Hessen gibt es drei Verbandsligen (Nord, Mitte, Süd). Die drei Sieger steigen direkt in die Hessenliga auf. Aus der Hessenliga steigen diese Saison im Gegenzug fünf Teams ab. Erstmal die drei Standard-Absteiger, also gemäß der Anzahl der Landesligaaufsteiger. Eine weitere Mannschaft muss runtergehen, da die Hessenliga diese Saison mit 19 Mannschaften und damit eine über Soll gespielt hat. Dazu kommt eine fünfte Mannschaft, da zwei hessische Teams und damit ebenfalls eines über Soll aus der Regionalliga Südwest absteigen.
Daneben kämpfen die drei Zweitplatzierten der Verbandsligen sowie der 14. der Hessenliga in einer Relegation um den letzten Hessenligaplatz. Die beiden Halbfinals werden in Hin- und Rückspiel ausgetragen, das Finale findet auf neutralem Platz statt.
Heute fand in Bad Soden das Hinspiel zwischen dem Zweiten der Landesliga Nord (SG Bad Soden) und dem Hessenligisten (VfB Marburg) statt. Die SG war bereits im Vorjahr in der Relegation dabei, scheiterte jedoch im Finale.
1100 Zuschauer wollten das Spiel heute sehen. Auf Facebook schrieb die SG Bad Soden später: „Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die da waren, uns angefeuert und für diese unglaubliche Stimmung gesorgt haben!“. Das mit dem Dankeschön ist nachvollziehbar – die „unglaubliche Stimmung“ konnte ich persönlich allerdings nicht ausmachen. Ich fand, dass eher im Gegenteil stimmungsmäßig gar nix los war. Es waren kaum Leute im Fan-Outfit vor Ort und Marburger Anhang habe ich keinen gesehen. Hätte man ein paar Mal die Leute mit „Pssst!“ zur Ordnung gerufen, hätte es auch ein gutes Opernpublikum abgegeben. Okay, das ist jetzt schon übertrieben, aber es war doch auffällig, wie wenig Stimmung war. Wobei ich natürlich der Letzte bin, der sich beschweren kann – ich war ja selber nur stummer Zugucker.
Sportlich war der VfB Marburg das insgesamt bessere Team. Nicht deutlich überlegen, aber dieses Stück besser, was ich von einem Team erwartet, das eine Liga höher spielt. Und durch die fünf direkten Absteiger aus der Hessenliga, war Marburg als Relegationsteilnehmer ja dort auch kein Fallobst, sondern unteres Mittelfeld der eingleisigen Hessenliga. Für das Tor des Tages bedurfte es dann eines Elfmeters. Es war ein klares Ding, bei dem der Marburger, der in den Strafraum zog, von den Beinen geholt wurde. Bad Soden hätte gegen Ende des Spiels schon noch ausgleichen können. Haben sie aber nicht und so steht ein knapper Sieg für die Gäste.
Im Rückspiel muss sich die SG Bad Soden aus meiner Sicht steigern, um das noch zu drehen.