Immer mal wieder treibt mich der Fußball in Orte, deren Existenz ich vorher nicht kannte. So ging es mir auch beim heutigen Spiel. Bis gestern hatte ich von Möttlingen noch nie gehört. Wikipedia sagt: „Möttlingen ist ein Ortsteil der Stadt Bad Liebenzell im Landkreis Calw in Baden-Württemberg.“ Es liegt südlich von Pforzheim und westlich von Stuttgart, Grenzgebiet zwischen Baden und Württemberg, auf württembergischer Seite.
Der TSV Möttlingen spielte die vergangenen zehn Saisons (vielleicht auch länger, die Statistik von fussball.de endet da aber) in der Kreisliga A. Die letzte Saison beendeten sie auf Platz 2, setzten sich in den Aufstiegsspielen durch und starten somit in dieser Saison in der Bezirksliga. Heutiger Gast zum Erstrundenspiel im Württembergischen Landespokal ist der Landesligist SV Croatia Reutlingen.
Reutlingen war mindestens die eine Klasse besser. Sie haben von Anfang an Druck gemacht, hatten u.a. zwei Pfostenschüsse und hätten in Führung gehen müssen. Von Möttlingen kam offensiv nur wenig. Und trotzdem ging es mit 0:0 in die Halbzeitpause. Und so starten gewöhnlicherweise Pokalüberraschungen. Das unterklassige Team verteidigt aufopferungsvoll und mit Glück und setzt irgendwann einen Lucky Punch. Und so ging Möttlingen tatsächlich nach 70 Minuten in Führung: Ein langer Ball von links, und am Fünfmeterraum stand ein Möttlinger völlig frei. Nach den Spielanteilen unverdient, aber wer fragt schon danach. Reutlingen hat das aber gut gemacht. Die wurden nicht hektisch, sondern haben mit noch mehr Willen versucht, den Rückstand wettzumachen. Hat auch funktioniert und es gelang ihnen sogar noch der Siegtreffer in der regulären Spielzeit. Also doch keine Pokalüberraschung. Schade für Möttlingen, aber sehr verdient.
Als taktische Variante hat Croatia Reutlingen ihren Anstoß zur ersten Halbzeit absichtlich weit in die gegnerische Hälfte direkt ins Aus gehauen. Jetzt weiß ich, von wem PSG sich das wohl abgeschaut hat.
Die Sportanlage Köpflesweg in Möttlingen kann man sich anschauen. Zwar können Zuschauer nur an einer Seite stehen, aber diese Seite ist dafür den Hang hoch angelegt, sodass man einen sehr schönen Blick auf das Spielfeld und die dahinter liegende Landschaft hat.
Fazit: Entspannter Fußballnachmittag