Heute trafen zwei der letztjährigen Aufsteiger aufeinander. Und damit nicht der direkte Abstieg folgt, müssen beide noch was tun. Der FC Carl-Zeiss befand sich vor dem Spieltag auf dem ersten Abstiegsplatz, die TuS Koblenz sechs Punkte davor. Abstiegskampf produziert selten hochklassige Spiel, aber das heute war für mich Not gegen Elend. Ich kann mich nur an jeweils eine Szene pro Team erinnern, in der sich die Torhüter mal strecken mussten. Nicht das mich das großartig stört - so ist eben Fußball. Und wenn jedes Spiel
4:4 ausgeht, wird es ja langweilig.
Dass so ein Spiel 0:0 ausgehen muss, brauch ich wohl nicht zu erwähnen.
Endlich mal wieder ein neuer Fußball-Ground. Das letzte neue Stadion datiert doch schon glatt aus dem Oktober letzten Jahres (
Uefa-Cup in der Commerzbank-Arena). Über die Schönheit des Stadion Oberwerth kann gestritten werden; interessant ist es allemal. Bei der Einfahrt nach Koblenz aus Richtung Südwesten geht’s über eine Hochstraße, und direkt darunter liegt das Stadion. Von hier konnte ich gleich einen schönen Blick erhaschen. Der ursprüngliche Sportplatz im Stadion ist unverkennbar. Die Haupttribüne ist verhältnismäßig klein, der Stehplatzbereich ausreichend groß. Auf der Gegenseite ist eine Sitzplatztribüne als Stahlrohrkonstruktion errichtet worden. Eine Leichtathletik-Kunststofflaufbahn sorgt für den nötigen Abstand der Zuschauer zum Spielfeld. Das Stadion hat irgendwie einen liebenswerten Charme.
9400 Zuschauer finde ich für einen Club ohne mir bekannte Tradition recht ordentlich. Heute war sogar der bekennende 1. FCK Fan und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck im Stadion.
Zur Spiel fällt mir wie oben angedeutet nichts erwähnenswertes ein - bis auf die 27. Minute. Hier schickte der Koblenzer Tiéku unseren gerade in der Winterpause eingekauften Holländer van Steensel mit einem technisch einwandfreien Kung-Fu tritt auf die sprichwörtlichen Bretter. Im Stadion sah es wie klares Rot aus - im Fernsehen wie Körperverletzung und mindestens 10 Spiele Sperre. Aus dem befürchteten Kiefer- und Schulterbruch wurden zum Glück nur eine kurze Bewusstlosigkeit, eine verschluckte Zunge, eine schwere Gehirnerschütterung, Schnittwunden und Prellungen.
Hätte der Hund nicht ..., hätte er den Hasen gefangen. Ja hätte der Schiri richtig entschieden und Rot gezeigt, vielleicht hätte Carl-Zeiss doch gewinnen können. Die Punkte wären so wichtig gewesen. Im Restprogramm stehen noch Hansa, Fürth, Aue, Freiburg, Duisburg und Kaiserslautern - alles Kandidaten für den Aufstieg. Da wird es auf jeden Fall schwerer zu Punkten als in Koblenz.