An diesem sonnigen Samstagnachmittag habe ich mir mal mein Fahrrad geschnappt und die Albhöhe Arena des FC Busenbach angesteuert. Das sind keine zehn Kilometer, aber wie der Name schon sagt, liegt es auf einer Albhöhe, sodass wenigstens ein paar Höhenmeter zusammenkommen. Das buche ich somit unter „sportlicher Betätigung" ab.
Den Platz in Busenbach an sich kenne ich. Da war ich mindestens zweimal vor einigen Jahren mit „meiner“ E- und D-Jugend. Heute nun das erste Großfeldspiel.
Der eigentliche Anreiz für mich heute ist das Auswärtsteam des FC Germania Friedrichstal. Gewissermaßen mit dem Motto: „Katastrophentourismus“, denn die Herrenmannschaft dort befindet sich aktuell in einer steilen sportlichen Talfahrt. Und das wollte ich mir mal live anschauen. Eigentlich war der FC Germania Friedrichstal langjähriger Verbandsligist (da hab ich sie
2021/22 auch gesehen), mit zwischenzeitlichen Ausflügen in die Oberliga Baden-Württemberg. 2023/24 erfolgte der Abstieg aus der Verbandsliga in die Landesliga. 2024/25 wurden sie direkt durchgereicht und spielen in der aktuellen Saison nun in der Kreisliga Karlsruhe. Und auch hier öffnet sich der Fallschirm nicht. Nach drei Spieltagen stehen 0 Punkte und 1:15 Tore zu Buche. Und da verstärken sie ihr Team sogar noch mit A-Jugendspielern. Wenn die dann in ihre Saison einsteigen und nicht mehr zur Verfügung stehen, wird es sicherlich nicht besser. Was soll passieren, dass sich für Friedrichstal das Blatt noch wenden kann? Keine Ahnung, das sieht aus meiner Sicht nicht gut aus. Auch wenn die Saison noch lang ist, leg ich mich fest, Friedrichstal wird zum dritten Mal in Folge absteigen.
Mit dem Anpfiff ging Busenbach sofort ins Pressing. Volle Intensität. Friedrichstal konnte sich kaum befreien und schon in der dritten Minute klingelte es: 1:0. Busenbach machte weiter und erzielte zwei Minuten später gleich das 2:0. Ich war mir sicher, das wird zweistellig.
Da hab ich mich mal richtig getäuscht. Busenbach konnte oder wollte das hohe Tempo nicht aufrechterhalten und Friedrichstal kam ins Spiel. Die Gäste vergaben erst einige Chancen und erzielten kurz vor dem Halbzeitpfiff den Anschlusstreffer. Selbst ein Unentschieden wäre zu dem Zeitpunkt okay gewesen. In der zweiten Halbzeit erzielte Busenbach wieder ein schnelles Tor. Doch auch hier blieb Friedrichstal dran und war alles andere als chancenlos. Über 90 Minuten gesehen war Busenbach schon der verdiente Sieger. Aber so weit weg war ein Punkt für die Gäste nicht.
Auf der Seite gegenüber der Trainerbank saß jemand im Rasen, den ich irgendwie kannte. Hab kurz nachgeforscht und es war der Torwarttrainer der Jugend vom FV Leopoldshafen. Somit habe ich ihn sicherlich früher mal bei einem Jugendspiel gesehen. Heute war er vermutlich in der Albhöhe Arena, da sein Sohn bei Friedrichstal im Tor stand. Er war 75 Minuten ruhig, bis sein Sohn im Tor in einer Aktion gefoult wurde. Nichts Wildes, aber für ihn ausreichend, um abzugehen wie Rumpelstilzchen. Er hat den Platz zusammengebrüllt und war nicht so weit weg, mit einem Zuschauer in die körperliche Auseinandersetzung zu gehen. Wenig später hat er übertrieben eine Parade gefeiert und gediegen den gegnerischen Kapitän beleidigt. Immer wieder beeindruckend, wie manchen Leuten auf dem Fußballplatz der Anstand abhandenkommt.
Fazit: Schöner Ground, spannendes Spiel, gutes Wetter und ein bisschen Radfahren – insgesamt ein sehr gelungener Ausflug.
FC Busenbach
-
FC Germania Friedrichstal
3:1
(2:1)
