Anlass für diese Serbienreise ist das Champions-League-Spiel von RB Leipzig bei Roter Stern Belgrad. Da es erst in vier Tagen am Dienstagabend stattfindet, habe ich zum Glück noch Zeit für ein paar andere Spiele davor. Und Belgrad ist ein Traum für's Groundhoppen. In der Stadt gibt es aktuell fünf Erst- und drei Zweitligisten und dazu noch eine eigene Drittligastaffel. Als Sahnehäubchen sind die Anstoßzeiten schön über den Tag verteilt. Und so geht’s heute zum Belgrad-Auftakt samstagmorgens 10 Uhr zum Drittligisten FK Sinđelić Beograd. Namensgeber des Clubs ist Stevan Sinđelić, ein serbischer Wojwodenführer aus dem 18. Jahrhundert. Eine Büste von ihm steht im Stadion. Als ich da war, wusste ich natürlich nicht, wer das ist. Jetzt schon. Laut Wikipedia ist der sowas wie ein Nationalheld, da er in seiner letzten großen Schlacht seine Männer lieber sterben ließ, als zu fliehen. Okay.
Trotz des großen Namensgebers hat der FK Sinđelić Beograd eher wenig Erfolge vorzuweisen. Sie haben in den letzten Jahren wiederholt Prva liga (2. Liga) gespielt, aber das war es auch schon. Ihr Stadion liegt im Ostteil Belgrads, hat Kunstrasen und laut Europlan ein Fassungsvermögen von 3700 Zuschauern. Obwohl ich mich schon frage, wo die unterkommen sollen. Es gibt einen Stehplatzbereich hinter einem Tor und sechs Sitzreihen über eine komplette Seite. Egal, wird wahrscheinlich eh nicht so schnell voll. Heute waren 80 Zuschauer vor Ort.
Sinđelić hängt nach 12 Spielen im unteren Tabellendrittel, der Gegner FK Jedinstvo Surčin steht im Mittelfeld. Sinđelić hat losgelegt wie die Feuerwehr und führte nach 23. Minuten 2:0. Das war auch der Halbzeitstand und es war nicht unverdient. In der zweiten Halbzeit kam vom Heimteam hingegen nur noch wenig und Surčin baute Dauerdruck auf. Und so fiel folgerichtig irgendwann der Ausgleich. Geht am Ende so in Ordnung.
Fazit: Länderpunkt Serbien in einem unspektakulären Ground mit spannendem Spiel. Und damit geht es direkt weiter zu
Rad Beograd.