Im Halbfinale des diesjährigen Bezirkspokals Baden-Baden sind noch drei Kreisligisten und nur ein Bezirksligist vertreten. In einem Halbfinale trifft der FC Ottenhöfen (Bezirksligist) auf den SV Sasbach (Tabellenführer der Kreisliga Süd). Im anderen Halbfinale stehen sich der SV Bietigheim und der TSV Loffenau gegenüber und damit der Drittplatzierte und der Tabellenführer der Kreisliga Nord.
Dritter gegen Ersten, das klingt nach einem ausgeglichenen Duell. Und das war es auch. Es waren zwei Mannschaften, die kicken konnten. Und es sah für mich so aus, dass beide eher den Fokus auf die Verteidigung gelegt haben. Und so waren Torchancen Mangelware. Loffenau hatte eigentlich gar keine zwingende Chance, Bietigheim wenigstens ein paar Gelegenheiten. Zur Pause stand es 0:0 und es sah so aus, als ginge es auch torlos in die Verlängerung. Doch dann hat Bietigheim diesen einen Angriff erfolgreich abgeschlossen. Der Bietigheimer wollte in der Szene das Ding machen, Loffenau hat es nicht konsequent verteidigt. Und so stand am Ende ein knapper, aber verdienter 1:0-Sieg und damit der Finaleinzug des SV Germania Bietigheim.
Im zweiten Halbfinale setzte sich übrigens der SV Sasbach durch und damit stehen zwei Kreisligisten im Finale.
Der SV Bietigheim hat zwei Rasenplätze. Aufgrund der späten Anstoßzeit und der Möglichkeit einer Verlängerung wurde auf dem Nebenplatz mit Flutlicht gespielt. Rasenplatz, Flutlicht, keine Laufbahn, keine Auswechselbänke. Ein ganz normaler Amateur Nebenplatz halt.
Auf dem Fußballplatz hört man oft den Ruf „ohne Foul“. Das ist die Erinnerung eines Mittelfeldspielers an einen Verteidiger, möglichst sauber zu verteidigen und eher zu stellen als zu versuchen, mit allen Mitteln den Ball zu erobern. Heute schallte das ständig über den Platz – aber vom Schiedsrichter (!). Eigentlich immer, wenn es in einen Zweikampf ging, kam von ihm „ohne Foul, ohne Foul, ohne Foul“. Einerseits hatte ich sogar das Gefühl, dass es wirkt und die Spieler besonnener gegen den Gegenspieler agierten. Andererseits habe ich sowas noch nie „gesehen“. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob das in dem Maße die Aufgabe des Schiedsrichters ist. Dass er, wenn es zu dolle wird, mäßigend auf die Spieler einwirken sollte, ist klar. Aber Fouls gleich im Keim ersticken zu wollen finde ich irgendwie komisch. Aber gut, außer dass das ständige Gerede etwas genervt hat, hat es dem Spiel nicht geschadet.
Fazit: Mäßig attraktives Spiel auf einem mäßig attraktiven Ground. Manchmal ist Fußball einfach nur bodenständig.