Es ist der viertletzte Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg. Der SV Oberachern steht im gesicherten Mittelfeld und hat sportlich nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren. Der Gegner aus Essingen kämpft hingegen um den Klassenerhalt. Laut fussball.de steigen von den 18 Vereinen drei sicher ab. Dazu kommen ggf. drei weitere, je nach Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga. Stand jetzt ist es noch möglich, dass das volle Abstiegskontingent ausgeschöpft wird. Mit dem FC Villingen und dem Göppinger SV stehen aktuell zwei baden-württembergische Vereine auf den Abstiegsplätzen der Regionalliga Südwest und der Bahlinger SC ist nur knapp davor. In diesem Fall würde bereits Platz 13 den ersten Abstiegsrang bedeuten.
Und so entsprach das Kräfteverhältnis auf dem Platz nicht dem Tabellenstand, sondern der Dringlichkeit, selber Punkte einzufahren. Essingen war über das gesamte Spiel besser, hatte mehr Spielanteile und mehr Tormöglichkeiten. Trotzdem ging Oberachern in der 20. Minute in Führung und konnte diese lange behaupten. In der 78. Minute kam Essingen zum verdienten Ausgleich. Vom Spielsystem sind sie nicht ins Risiko gegangen, sodass ich denke, dass Essingen auch den einen Punkt mitgenommen hätte. Allerdings haben sie auch nicht auf Halten gespielt. Und so ging völlig verdient drei Minuten vor Schluss noch eine Chance zum 1:2 Auswärtssieg rein.
Und wer kämpft unter anderem mit oder gegen Essingen um den Klassenerhalt? Der SSV Reutlingen. Eigentlich erwarte man jedes Jahr, dass die mal den Regionalligaaufstieg angreifen. Und am Ende der Saison können sie dann froh sein, noch irgendwie am letzten Spieltag überhaupt den Oberliga-Klassenerhalt eingetütet zu haben. Könnte auch diese Saison wieder eine enge Kiste werden.
Das Oberachener Waldseestadion ist nicht wirklich ein Stadion, es ist eher ein gehobener Sportplatz. Es gibt keine Tribüne, nicht mal Stufen. Es ist einfach ein Platz mit einem Geländer drumherum. Und trotzdem kam ich rein und fand es cool. Ich weiß nicht mal warum, vielleicht passt einfach das Feng-Shui. Was ich absolut top finde, ist der Hintertorzaun mit dem großen Schriftzug „SV Oberachern“, sowie den Bannern „12. Mann“ und „19 SVO 28“. Das ist jetzt alles kein „Must see“, aber ich fand es angenehm hier.
Selten gesehen in einem Stadion: eine Sektbar. Im Theater ist es ja Standard, dass man in der Pause einen Piccolo schlürft. In Oberachern auf dem Fußballplatz ist das auch möglich.
Fazit: Es war ein kurzweiliger Nachmittag.