Hochklassiger Jahresbeginn 2023 mit einem spannenden Spiel in der Ligue 1.
Montag, 15 Uhr klingt erstmal nach einer ungewöhnlichen Anstoßzeit für ein Ligaspiel. Obwohl zum Jahresanfang wahrscheinlich viele Urlaub genommen und somit frei hatten (so wie ich), war es doch ein regulärer Arbeitstag. Und so zeigte sich auch der Straßburger Fanblock wenig begeistert von der Anstoßzeit und hatte im Vorfeld des Spiels zum Protest/Boykott (so genau hab ich das aus der Übersetzung nicht verstanden) aufgerufen. War dementsprechend maue Stimmung im Stadion, beziehungsweise kam die Stimmung eher spielbezogen von den Tribünen.
Strasbourg hatte diese Saison noch keinen Heimsieg auf dem Konto (5 Unentschieden und 3 Niederlagen). Und auch auswärts gab es nur einen Dreier. Hieß vor dem Spieltag vorletzter Tabellenplatz. Da die Ligue 1 zur kommenden Saison auf 18 Teams verkleinert wird, steigen diesmal vier Mannschaften ab. Da muss noch einiges kommen, wenn sie die Klasse halten wollen. Und wenn du kein Glück hast, kommt auch noch Pech dazu. So hatte Strasbourg am vergangenen Spieltag bei PSG unglücklich durch einen Elfmeter in der 94. Minute noch 1:2 verloren.
Troyes stand vor diesem Spiel auf Platz 15 und hatte vier Punkten mehr als Strasbourg auf dem Konto. Also unteres Mittelfeld mit gerade mal zwei Punkten mehr als der erste Abstiegsplatz.
Das Spiel heute ging maximal schlecht los für Strasbourg. Zwei Abwehrfehler und schon stand es nach 20 Minuten 0:2. Strasbourg hatte bis dahin eigentlich gut gespielt und es auch danach weiter ordentlich gemacht. Kurz vor der Pause gelang ihnen der wichtige Anschluss – und schon war das Publikum wieder da. In der zweiten Halbzeit gab es zwei spektakuläre Tore. Erst glich Strasbourg mit einem tollen Distanzschuss von Ismaël Doukouré zum 2:2 aus (hat das Ding schön unter die Latte genagelt). Und dann haute Troyes' Xavier Chavalerin einen Eckball Volley von der Strafraumgrenze zum 2:3 Endstand in die Maschen. Schon unverdient, aber das nennt man dann wohl effektiv.
Die schätzen 50 Gästefans hatte somit ordentlich was zu jubeln. Troyes liegt so wie Strasbourg in der Region Grand Est und ist mit 390 km für französische Verhältnisse gar nicht weit weg. So die große Auswärtskultur gibt es in Frankreich eh nicht, aber etwas mehr als 50 Auswärtsfahrer hätte ich schon erwartet. Na gut, war ja auch ein regulärer Arbeitstag
Alles in allem ein tolles Spiel, hat Spaß gemacht und ich drücke Strasbourg die Daumen, dass sie die Klasse halten.